Die Verwendung der falschen Bereifung im Winter kann nicht nur die Sicherheit beeinträchtigen, sondern auch zu einem reduzierten Versicherungsschutz führen. Versicherer können den Schaden überprüfen und möglicherweise nicht den gesamten Schaden übernehmen, wenn die ungeeignete Bereifung zum Unfall beigetragen hat.
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Versicherer können bei falscher Bereifung Zahlungen bis 5.000 Euro zurückverlangen
Haftpflichtversicherungen können Zahlungen zurückfordern, wenn ein Unfall durch falsche Bereifung verursacht wurde. Allerdings ist dies nur bis zu einem Betrag von 5.000 Euro möglich. Diese Rückforderung wird als Obliegenheitsverletzung bezeichnet.
Sicherheit und Versicherungsschutz: Kaskoversicherung bevorzugt
Kfz-Halter profitieren bei Kaskoversicherungen von einem bedeutenden Vorteil, da der Versicherungsschutz auch bei grob fahrlässiger Herbeiführung des Versicherungsfalls nicht reduziert wird. Dies setzt allerdings voraus, dass beim Abschluss des Vertrags darauf geachtet wird, dass der Versicherer auf den Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung verzichtet. Jedoch sollte beachtet werden, dass eine falsche Bereifung dennoch nicht toleriert wird, da Winterreifen sowohl die eigene als auch die Sicherheit anderer maßgeblich beeinflussen.
Winterreifenpflicht: Ausnahmen für Motorräder und Nutzfahrzeuge
In Deutschland gibt es keinen festen Termin für den Wechsel auf Winterreifen. Stattdessen müssen Autofahrer ihre Bereifung den aktuellen Witterungsverhältnissen anpassen, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Berücksichtigung von Bedingungen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es bestimmte Fahrzeugkategorien gibt, wie Motorräder oder Nutzfahrzeuge in der Land- und Forstwirtschaft, die von dieser Pflicht befreit sind.
September 2024: Letzter Einsatz für alte M+S-Reifen
Seit 2018 müssen Winterreifen das Alpine-Symbol tragen, um als geeignet zu gelten. Die bisherige M+S-Kennzeichnung reicht nicht mehr aus. Reifen, die nur die M+S-Kennzeichnung haben, gelten nicht mehr als Winterreifen. Dennoch dürfen sie noch bis September 2024 verwendet werden. Ganzjahresreifen sind eine Alternative, solange sie das Alpine-Symbol tragen. Fehlt dieses Symbol, handelt es sich um Sommerreifen.
Bedeutung der richtigen Winterreifen für Sicherheit und Versicherungsschutz im Winter
Die richtige Bereifung im Winter ist entscheidend für die Sicherheit und den Versicherungsschutz. Autofahrer, die im Winter mit Sommerreifen fahren, setzen sich einem erhöhten Unfallrisiko aus und riskieren auch eine Kürzung ihrer Versicherungsleistungen. Um dies zu vermeiden, sollten Winterreifen mit dem Alpine-Symbol verwendet werden. Es ist unerlässlich sicherzustellen, dass der Versicherer grobe Fahrlässigkeit nicht als Grund für eine Kürzung der Leistungen anführt.