Sanddornsterben: Experten warnen vor Ausbleiben der Ernte

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Sanddorn-Ernte in Mecklenburg-Vorpommern: Letzte große Ernte. Agrarbetrieb Forst Schneebecke stellt Anbau ein.

Sanddornanbau in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Aus

Die Sanddornbeeren sterben seit Jahren in großen Mengen, aber keiner weiß, warum. Diese mysteriöse Krankheit hat sowohl Wildbestände als auch Plantagen in Mitleidenschaft gezogen. Die Experten stehen vor einem Rätsel und haben bisher keine Lösung gefunden, um das Sterben zu stoppen.

Der Sanddornanbau an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern steht vor dem Aus. Seit 2015 sterben die Pflanzen in großer Zahl, ohne dass die Ursache bekannt ist. Sowohl Wildbestände als auch Plantagen sind betroffen. Der Agrarbetrieb Forst Schneebecke, der zuletzt noch der größte Produzent war, musste den Sanddornanbau aufgeben und seine Flächen umstellen. Obwohl er in Bewässerungsanlagen investierte, konnte er das Sterben nicht aufhalten.

Sanddornanbau in Gefahr: Letzter großer Produzent gibt auf

Das Sanddornsterben in Mecklenburg-Vorpommern wird verdächtigt, durch einen Pilz verursacht zu sein, wie das Landwirtschaftsministerium berichtet. Doch Agrarbetriebschef Benedikt Schneebecke ist skeptisch: Die Krankheit setze erst nach einigen Jahren ein, so seine Beobachtung. Die Sträucher stünden normal da, trügen dann eine Ernte und sterben ab. Auch eine unterirdische Bewässerungsanlage konnte das Sterben nicht verhindern. Bisher gibt es keine Lösung für das Problem und die Ernte ist stark zurückgegangen.

Trotz der Warnungen der Sanddornbauern hat das Ministerium in Mecklenburg-Vorpommern zu spät auf das Sterben der Pflanzen reagiert, so Agrarbetriebschef Benedikt Schneebecke. Erst 2021 wurde ein Forschungsprojekt aufgesetzt, um die Ursachen zu untersuchen. Doch für viele Bauern kommt diese Hilfe zu spät. Denn das Sanddornsterben hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern auch auf den Tourismus. Sanddornprodukte wie Tee, Konfitüre und Kosmetik sind beliebte Souvenirs für Urlauber. Wenn die Pflanzen nicht mehr gedeihen, könnte dies auch für die Hofläden, die diese Produkte verkaufen, das Aus bedeuten.

Ursache des Sanddornsterbens bleibt unklar

Obwohl der Sanddorn im Norden Deutschlands von einem Pilz bedroht wird, bleibt seine Frucht weiterhin beliebt und gefragt. Die Beeren haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und entzündungshemmenden Inhaltsstoffen, was sie sowohl für Mensch als auch für Tier gesund macht. Zum Glück droht kein allgemeiner Mangel an Sanddornprodukten, da die Sträucher in Brandenburg und Sachsen-Anhalt intakt sind. Laut Dorothee Berger, der Chefin eines großen Betriebs in Werder, gibt es dort keine Probleme mit den Sträuchern. Trotzdem könnten die Sanddornplantagen in anderen Regionen verschwinden und damit ein wichtiger Wirtschaftszweig verloren gehen.

Obwohl Benedikt Schneebecke aufgrund des Sanddorn-Ausfalls Verluste hinnehmen musste, behält er seine spezielle Technik für die Ernte und Frostung der Beeren. Er glaubt, dass er in einigen Jahren vielleicht wieder in den Sanddornanbau einsteigen kann. Für den Moment setzt er jedoch auf den Verkauf von Weihnachtsbäumen.

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