Shrinkflation: Definition, Beispiele, die drei schlimmsten Tricks der Hersteller

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Unsere Recherche hat ergeben, dass es eine wachsende Anzahl von Herstellern gibt, die heimlich den Inhalt ihrer Produkte reduzieren. Diese Taktik ermöglicht es den Unternehmen, die Kosten zu senken, ohne die Preise offensichtlich zu erhöhen. Aufmerksame Konsumenten haben jedoch dieses Vorgehen entdeckt und bemerken immer wieder, dass ihre vertrauten Produkte plötzlich weniger Inhalt enthalten.

Shrinkflation: Definition

Der Begriff Shrinkflation beschreibt die Strategie der Produktanpassung, bei der die Größe oder Menge von Verbrauchsgütern reduziert wird, um den Anschein von Preisstabilität zu wahren. Diese Veränderungen werden vorgenommen, um die negativen Auswirkungen der Inflation auf die Gewinne der Hersteller abzumildern, indem die Kosten pro Einheit reduziert werden.

Die beschriebene Situation kann als eine Methode zur versteckten Preiserhöhung interpretiert werden. Diese Taktik wird von Unternehmen angewendet, um den Preis eines Produkts zu halten, während sie die Größe oder Menge des Inhalts reduzieren. Durch diese Vorgehensweise können Unternehmen ihre Gewinnmargen steigern, ohne dass die Kunden unmittelbar die Preiserhöhung bemerken.

Vom Tellerwäscher zum Tellerkleiner: Wie Shrinkflation den Konsumenten betrifft

Die Komplexität der heutigen Produktlandschaft, in der Füllmengen und Preise regelmäßig variieren, macht es nahezu unmöglich, sich alles zu merken und von einer Woche zur nächsten zu vergleichen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat daher vorgeschlagen, dass Produkte mit geschrumpftem Inhalt eindeutig gekennzeichnet werden sollten. Diese Kennzeichnung würde es den Verbrauchern ermöglichen, auf den ersten Blick festzustellen, ob ein Produkt im Vergleich zu früher weniger Inhalt enthält und möglicherweise teurer geworden ist.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation und steigender Inflation gewinnt die Praxis der Shrinkflation an Bedeutung. Hersteller passen die Größe und den Inhalt ihrer Produkte an, um Kostensteigerungen auszugleichen. Die Verbraucherorganisation Foodwatch warnt davor, dass dieser Trend weiter zunehmen könnte. Aus diesem Grund fordert Foodwatch eine eindeutige Kennzeichnung von Produkten mit geschrumpftem Inhalt, sowohl auf der Verpackung als auch im Supermarktregal. Dadurch sollen die Verbraucher informiert und in die Lage versetzt werden, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.

Enthüllt: Die dreistesten Methoden von Herstellern und Supermärkten, um Verbraucher auszutricksen

Verbraucher im Visier der Inflation: Die derzeitige Inflation trifft Verbraucher besonders hart, wenn sie ihre Einkäufe tätigen. Um ihre Gewinne zu maximieren, setzen Unternehmen auf verschiedene Strategien, um die steigenden Kosten auf die Kunden abzuwälzen. Dies führt dazu, dass Produkte teurer werden und gleichzeitig weniger Inhalt bieten.

Eine Berichterstattung von „CNN“ offenbart, dass Hersteller in den USA zunehmend von Hochglanz-Verpackungen absehen und stattdessen recyceltes Papier nutzen. Dieser Wandel hat keine Auswirkungen auf den Inhalt der Produkte. Allerdings sind solche vorbildlichen Beispiele noch rar gesät, während Strategien zur Übertragung der Kosten auf den Verbraucher weitaus verbreiteter sind.

Trick #1: Luftige Verpackungen: Verbraucher zahlen für leere Raum

Laut einem Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Hamburg ist es gängige Praxis, dass auch größere Verpackungen oft einen beträchtlichen Anteil an ungenutztem Luftraum enthalten. Die Verbraucherschützer tolerieren einen Luftraumanteil von bis zu 30 Prozent. Doch es gibt noch eklatantere Beispiele, wie zum Beispiel eine Dose, die lediglich 10 Zentimeter hoch war und nur 50 winzige Tabletten enthielt, die jedoch kaum den Boden der Dose abdeckten. Obwohl die Verpackung die korrekte Anzahl der Tabletten angab, waren die Rechtsanwälte der Meinung, dass rechtlich nichts gegen dieses Vorgehen unternommen werden konnte.

Trick #2: Preisstabilität trotz Inhaltsverringerung: Gleicher Preis, weniger drin

Ein Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Hamburg, die den Negativpreis der „Mogelpackungen“ vergibt, erläutert, dass die Verwendung kleinerer Packungsgrößen als irreführende Taktik in verschiedenen Varianten anzutreffen ist. Es kommt vor, dass die tatsächlich verkauften Mengen sogar zunehmen, jedoch der Preis für diese größeren Mengen überproportional steigt. Diese Vorgehensweise kann Verbraucher dazu verleiten, mehr zu bezahlen, ohne eine angemessene Gegenleistung zu erhalten.

Trick #3: Rohstoff-Qualität beeinflusst Produktstandards negativ

Die Verbraucherzentrale Hamburg weist darauf hin, dass Hersteller nicht nur auf den Austausch von Sonnenblumenöl durch Palmfett zurückgreifen, sondern auch andere weniger offensichtliche Tricks verwenden, um Kosten zu senken und die Qualität ihrer Produkte zu beeinflussen. Die Behörden kommen den Herstellern entgegen, indem sie ihnen erlauben, bestimmte Praktiken anzuwenden, wenn dies als notwendig erachtet wird, um Produktionsstörungen zu vermeiden.

Unter dem Begriff ‚Skimpflation‘ beschreibt der US-Sender NPR eine Taktik, bei der Hersteller bei der Qualität oder den angebotenen Services knausern. Interessanterweise gab es während des Zweiten Weltkriegs einige bemerkenswerte Beispiele für diese Praktiken. Da Preiserhöhungen während dieser Zeit nicht erlaubt waren, verwendete die Fleischindustrie alternative Zutaten wie Soja oder Kartoffeln, um Hot Dogs zu füllen. Zusätzlich wurden den Verbrauchern ‚Steaks mit extra Knochen‘ angeboten und sogar ungewöhnliche Fleischsorten wie Pferde- oder Bisamrattenfleisch wurden zum Verkauf angeboten.

Beispiele für Shrinkflation

Shrinkflation: Neue Packung mit weniger Inhalt
Produkt Alter Preis Neuer Preis Versteckte Preiserhöhung Alte Menge Neue Menge Gekauft am
Persil Color Megaperls 6,99 ? 6,99 ? 18,9% 1,332 kg 1,120 kg Jun 2023
Chef Select Salat Budapester Art 1,59 ? 1,59 ? 25,0% 250 g 200 g Mai 2023
Dr.Oetker LoVE it! Grieß Natur 2,29 ? 1,29 ? 25,2% 400 g 180 g Mai 2023
Milkana Runddose Käse Vielfalt 2,49 ? 2,49 ? 5,3% 200 g 190 g Mai 2023
Costa Wildlachsfilet 6,89 ? 6,89 ? 25,0% 250 g 200 g Mai 2023
Costa Lachsfilet 10,99 ? 10,99 ? 13,6% 250 g 220 g Mai 2023
BiFi Original 6 Pack 2,99 ? 2,99 ? 12,5% 6 x 22,5g 6 x 20g Mai 2023
Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg

Weniger fürs Geld: Shrinkflation verschärft finanzielle Belastungen der Verbraucher

Inflation trifft den Lebensmittelmarkt: 16,6% Preisanstieg in einem Jahr

Laut Destatis, dem Statistischen Bundesamt, verzeichnete der Nahrungsmittelsektor im August 2022 eine Preiserhöhung von 16,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dieser Anstieg übertraf die Gesamtteuerung und setzte sich bereits den sechsten Monat in Folge fort. Alle Nahrungsmittelgruppen zeigten erneut Preiserhöhungen. Besonders deutlich war der Anstieg bei Speisefetten und Speiseölen mit 44,5 %. Auch Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich spürbar um 26,8 %. Verbraucherinnen und Verbraucher mussten zudem höhere Preise für Fleisch und Fleischwaren (+18,6 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+17,1 %) in Kauf nehmen.

Ohne Energie und Nahrungsmittel: Inflationsrate bei 3,5 %

Die Inflation im August 2022 betrug 4,7 %, ohne die Preise für Energie. Dies verdeutlicht, dass auch andere Konsumgüter und Dienstleistungen deutlich an Wert gewonnen haben. Jedoch war der Einfluss der Nahrungsmittelpreise auf die Gesamtinflationsrate gering, da die Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel nur bei 3,5 % lag – weniger als die Hälfte der Gesamtinflationsrate.

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