Die Landesärztekammer Hessen hat erneut ihre Ablehnung gegenüber der Übertragung ärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliche Berufsgruppen zum Ausdruck gebracht. Diesmal richtet sich die Kritik gegen die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken einzuführen. Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen, betont, dass es sich bei diesem Vorhaben um eine gravierende Einmischung in ärztliche Zuständigkeiten handelt.
Ärztekammer fordert Zusammenarbeit statt Parallelstrukturen im Gesundheitswesen
Die Landesärztekammer Hessen äußert erneut ihre Ablehnung gegenüber der Übertragung ärztlicher Tätigkeiten an nichtärztliche Berufsgruppen. Insbesondere kritisiert sie die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken einzuführen. Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen, betont, dass es sich hierbei um ein Parallelangebot handelt, das die Qualität der Patientenversorgung gefährdet. Sowohl die flächendeckende Einführung von Gesundheitskiosken als auch die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen durch Apotheker zielen darauf ab, die ambulante Patientenversorgung durch Arztpraxen zu untergraben.
Die Erhebung von Labor- und Messbefunden sowie eine umfassende Vorsorgeuntersuchung erfordern eine medizinische Ausbildung, die nur Ärztinnen und Ärzte haben. Apotheken können zwar dabei helfen, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen, aber sie können nicht die Aufgaben einer Vorsorgeuntersuchung übernehmen, die eine breite Palette von komplexen medizinischen Aufgaben umfasst.
Um die Auswirkungen von Volkskrankheiten wie Diabetes, Adipositas, Herzkreislauf- und Krebserkrankungen einzudämmen, ist es von entscheidender Bedeutung, geeignete Strategien zu entwickeln. Dr. Pinkowski unterstreicht die Notwendigkeit, keine Parallelstrukturen im Gesundheitswesen zu schaffen, sondern Ärzte und Politiker sollten gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Die mögliche Einführung von Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken könnte sich erheblich auf die Qualität der Patientenversorgung auswirken. Diese Untersuchungen erfordern eine umfangreiche medizinische Ausbildung, die nur von Ärzten absolviert wird. Es ist daher wichtig, dass die ambulante Patientenversorgung weiterhin in den Händen qualifizierter Fachkräfte bleibt und keine parallelen Strukturen im Gesundheitswesen etabliert werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Politik ist unerlässlich, um wirksame Strategien zur Bekämpfung von Volkskrankheiten zu entwickeln.